Der Sommer hatte ein Einsehen...

… und kam nach den nasskalten Tagen zuvor pünktlich zum Sommerkonzert 2014 wieder. Etwas launisch, gipfelnd in einem stürmischen Gewitter, welches Auswirkungen auf die Aula-Technik hatte – aber vielleicht lag es auch an den ergreifenden, zarten und doch klangvollen, differenzierten Gesängen der jüngst vielfach preisgekrönten Elly Singers von Frau Puschl, dass der Saal bebte und die Lichter zwischendurch zitterten.

Der Preis für die Vielseitigkeit des Programms – einer der Preiskategorien, in denen der Chor gewonnen hatte – ist jedenfalls sofort glaubhaft bei der Auswahl der Musikstücke: Frank Lötzers „Teppich“, dann ein französischer und ein englischer Beitrag, „Chante la terre“, und „Didn’t it rain“, bis schließlich zur Uraufführung von „Schaut ihn an“ aus dem Musical von Jan Grenner, unserem Elly-Heuss-Schulmusiklehrer (Das Musical als Ganzes wird am 22. und 23. Juli 2014 uraufgeführt!). Der Chor überzeugte ein-, zwei- und dreistimmig, zum Teil mit wundervollen Solobeiträgen (Lilli Steffens und Isabel Süptitz), am Klavier zuverlässig von Xiaoyu Xiong begleitet.

Bereits zuvor zeigten die Bläserinnen und Bläser – und Schlagzeuger! – dass ein abwechslungsreiches Programm auch für Bläserklassen möglich ist. Die Bläserklasse 5F war die jüngste Bläserklasse, durfte den Abend beginnen, versprach aber jetzt schon mit Stücken wie „Bravo“, dem „Bottom Bass Boogie“, „Sakura“ oder mit Albéniz „Asturias“, dass noch viel von ihr zukünftig zu erwarten ist. 

Die nachfolgende Bläserklasse 6F war vergleichsweise routiniert, aber nicht minder motiviert. Das folkloristische „Hatikva“ wurde genauso überzeugend dargeboten wie die Reminiszenz an die Renaissance, und das Arrangement eines Lady Gaga-Songs brachte wie auch Deep Purples „Smoke On The Water“ Spaß und Lust an aktuellen wie an „Klassiker“-Pop/Rock-Songs.

Einer der Höhepunkte der ersten Programmhälfte war zweifelsohne Florian Baum mit seinem Schlagzeugsolo. Florian, selbst ehemaliger Bläserklässler, zeigte an seinem Instrument die ganze Bandbreite seines Könnens: von mitreißend wuchtig, krachend bis zu höchst differenzierten Piano-Klängen – auch dazu ist ein Schlagzeug fähig – rhythmisch vielfältig, phantasievoll und das Saalpublikum in seinen Bann ziehend. Und nach dieser One-Man-Show betraten an die fünfzig Musiker die Bühne, die dann als letztes Stück vor der Pause das Leitmotiv und schicksalsträchtige „Duel Of The Fates“ der Star Wars-Filmmusik in einer fulminanten Fassung für großes Blasorchester – hier Bläserklasse 7F gemeinsam mit den Elly Phonics – zelebrierten.

Die zweite Programmhälfte bot nach den zarten und doch dramaturgisch ausgefeilten Elly Singers wieder Gelegenheit, „Filmmusik-Kracher“ darzubieten, was sich die Bläserklasse 7F mit Arrangements von Stücken aus „Men In Black“ und „The Incredibles“ nicht entgehen ließ, dazwischen spielte sie mit „Call Me Maybe“ ein aktuelles Popsong-Arrangement.

Und wenn man Vielseitigkeit als Motto des Abends nimmt, so konnten die Elly Phonics, die erfahrensten Instrumentalisten der Schule, mit Werken quer durch die Pop/Jazzgeschichte mitziehen. Von Aretha Franklins „Respect“ und Herbie Hancocks „Cantaloupe Island“ über Piazollas „Libertango“ bis zu weiteren Filmmusikbeiträgen spielten sie ausgewogen im Klang, swingend und intonationssicher ihre Big Band-Arrangements mitreißend, und Felicia Schmidt, Moritz Wimmer und Tobias Hoff überzeugten mit Solo-Einlagen. Bereits in der ersten Hälfte mit „Somebody That I Used To Know“ einen Einblick in ihr Können bietend, wurde ein Medley mit Themen aus Harry Potter-Filmen (mit Bildbeiträgen stimmungsvoll untermalt, danke an Moritz Wimmer) gleichfalls sauber intoniert und dynamisch differenziert, ebenfalls „Skyfall“, eine James Bond-Titelmelodie, und den Schlussstrich setzte das atemlose „Mission Impossible Theme“.

Der Dank an die Aulatechnik-Jungs, am Abend durch Friedrich Roskosch vertreten, und natürlich an den Förderverein, der nie zögert, die Musikfachschaft zu unterstützen, darf zu guter Letzt nicht fehlen!

 

U. Becker

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