Kammermusik-Konzert

Die kurze Aufführungspause zwischen dem Bläserklassenkonzert, Chorkonzert („Vocal friends“, Hessen meets Kärnten) und dem großen Sommerkonzert nutzte die Musikfachschaft, um mit dem Kammermusikkonzert am 8. Mai 2014 eine alte Tradition wieder aufleben zu lassen. Und sie ging hierbei neue Wege: die Aufführung am Vormittag als Konzertmatinee. Was aus der Not geboren war – Terminprobleme machten die Verlagerung des Konzerttermins vom Abend auf den Vormittag notwendig – entpuppte sich als Glücksgriff: diverse Schulklassen besuchten das Konzert, so dass die Aula komplett besetzt war und viele Zuhörer sogar stehen mussten. Die Sorge der Musiklehrer, dass die Schülerschaft für die doch vergleichsweise „empfindliche“ Kammermusik nicht genügend „Zuhör-Disziplin“ aufbringen würde, erwies sich hierbei als unbegründet: 90 Minuten lang lauschten die Zuhörerinnen und Zuhörer andächtig und hinreichend leise den musikalischen Beiträgen von Groß und Klein, Anfängern und Fortgeschrittenen, die allesamt exzellent vorbereitet waren.
 
Mit Sebastian Bleissner auf der Trompete begann ein Routinier das Konzert: Bereits beim Adventskonzert spielte er zur Eröffnung, und mit seinen vielfältigen musikalischen Aktivitäten im Blechbläserensemble oder bei den Elly Phonics war er bereits häufig positiv aufgefallen. Das ihm folgende Flötenensemble war hingegen vergleichsweise unerfahren – noch kein Jahr erlernen Maria-Magdalena Ay, Marcel Gerhardt, Mirela Pervan, Nisanur Kilinc und Leonie Scholz ihr Instrument – jedoch waren sie ebenfalls sorgfältig vorbereitet und spielten sauber intoniert ihre Stücke. Das Blechbläserensemble mit Cagatay Akca, Sebastian Bleissner, Niklas Gronwald, Paul Knoll, Mohammed Amin Mohyi und Metehan Tosun wiederholte seinen Beitrag vom Bläserklassenkonzert und steigerte sich hierbei weiterhin in der erfreulichen Qualität seines Spiels. Mit Hanna Schmidt (Flöte) und Sophia Behr (Klavier) kamen nun zwei „Dienstälteste“ auf die Bühne: sie befinden sich beide in ihrem Abiturhalbjahr und boten die wunderbare Sicilienne von Fauré, welche sie in ihrer fachpraktischen Prüfung vorgetragen hatten, abermals dar. Mit den Schülerinnen Felicia Schmidt auf der Violine („Premier Solo“ von Ch. Damcla) und Amelie Koch auf der Flöte (mit einem spanischen Walzer sowie dem Rondeau aus Bachs h-moll-Suite) folgten zwei Schülerinnen, die beide ihre Stücke mit Spielfreude, viel Schwung und einem Sinn für Dramatik souverän interpretierten. Die Schülerinnen Isabel Süptitz und Katharina Schmitz, zwei Elly Singers, die im Folgenden die Bühne betraten, trugen in berührender Innigkeit den „Abendsegen“ von Humperdinck vor. Neben dem beseelten, bereits auf dem Adventskonzert vorgetragenen Duett aus der Oper „Hänsel und Gretel“ sangen sie weitere – auch schnellere – Lieder. Von dem Gitarristen Manuel Gardner-Fernandes wurde eine weitere Besonderheit präsentiert: er spielte ein selbst komponiertes Werk („The Secret Garden“) auf der Konzertgitarre virtuos und intensiv. Dass die Musiklehrer ebenfalls viel Spaß am eigenen Musizieren haben, wurde in den folgenden Musikwerken deutlich: ob als Duo an der Flöte und am Klavier (Claudia Puschl und Uta Becker) mit einem weiteren Werk von Fauré, ob als Flötenquartett mit den Schülerinnen Amelie Koch und Rebecca Mihai (Claudia Puschl und Anne Mickat), oder schließlich mit der Darbietung von zwei Kunstliedern des Komponisten Richard Strauss (Jan Grenner und Uta Becker). Den Abschluss bildete Xiaoyu Xiong, die mit faszinierender Virtuosität glänzte und auswendig grandios große Werke der Klaviermusik präsentierte: einen Klaviersonatensatz von Beethoven, ein Nocturne und eine Konzertetüde von Chopin und schließlich ein musikalisches Kleinod, welches seine Wurzeln im fernöstlichen Raum, in China, hatte.
 
Alles in allem war es eine Matinee, die weitere Kammermusikkonzerte nach sich ziehen wird – auch dank der freundlichen und positiven Rückmeldungen von Schülern und Kollegen. Vor allem sei den beteiligten Musikerinnen und Musikern gedankt, die mit ihrem Fleiß und Engagement dieses Konzert erst ermöglichten!


U. Becker

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