Starker Auftritt in Berlin

Im zweiten Jahr hintereinander ging die EHS mit zwei Schulmannschaften in Berlin an den Start. Das große Ziel der zwanzigköpfigen EHS-Delegation (17 Spielerinnen plus 3 Betreuer) war ein besseres Abschneiden im Vergleich zum Vorjahr, als nur die Plätze 15 (WK II) und 9 (WK III) belegt werden konnten. „Wir wollen ins Viertelfinale“, mit dieser Zielsetzung starteten die beiden Teams dann auch nach der abschließenden Mannschaftssitzung in das Turnier.

Wettkampfklasse III

Die jüngeren Volleyballerinnen der WK III (Jg. 2001 – 2004) mussten dabei gleich in der undankbaren 1. Spielrunde antreten. Um 5:00 Uhr klingelte am Mittwochmorgen der Wecker im Zimmer von Captain Lilli, um 6:00 Uhr ging es per Tram zur Wettkampfhalle und um 8:00 Uhr flog schon der erste Aufschlag über das Netz. Doch trotz des frühen Beginns agierten die Wiesbadenerinnen hellwach und hochkonzentriert. In einem hochklassigen Spiel wurde Sachsen mit 2:0 (29-27, 25-23) äußerst knapp geschlagen. „Spielerisch und kämpferisch eine ganz starke Leistung“, freute sich nicht nur Coach Corts.

Im zweiten Gruppenspiel war dann aber aus unerklärlichen Gründen die Luft raus. Die EHS kam überhaupt nicht ins Spiel und verlor sang und klanglos mit 0:2 (14-25, 13-25) gegen Bremen. Corts appellierte anschließend an die Ehre und forderte für das abschließende Gruppenspiel gegen die ungeschlagene Schulmannschaft aus Parchim eine Reaktion seiner Mannschaft. Diese zeigte das EHS-Team, auch wenn das Spiel ebenfalls mit 0:2 (18-25, 19-25) verloren ging. „Die Niederlage geht in Ordnung. Wir haben wieder richtig gut gespielt, konnten beide Sätze bis zum Stand von 18-18 offen gestalten und auf Augenhöhe mit Parchim agieren, danach setzte sich die individuelle Klasse der Parchimer Hauptangreiferin durch“, analysiert Corts. 

Als Gruppendritter ging es anschließend im Überkreuz­spiel gegen das Sportgymnasium Erfurt aus Thüringen, das als Gruppenzweiter weitergekommen war. Mit dem Ziel Viertelfinale vor Augen spielten Fee, Alina, Zoé, Lilli und Co wieder hochklassigen Volleyball und bewiesen im 2. Satz zudem erneut Nervenstärke (27-25). Unter großem Jubel wurde der Einzug ins Viertelfinale gegen Bayern gefeiert.

Im Viertelfinale hatten die EHSlerinnen dann leider zu Beginn die „Hosen voll“ und schenkten den 1. Satz ohne wirkliche Gegenwehr mit 8-25 ab. „Im zweiten Satz konnten wir uns dann wieder deutlich steigern und bis zum 20-20 mithalten, dann hat aber wie gegen Parchim die überragende Hauptangreiferin des Gegners den Unterschied gemacht. Daher geht die Niederlage in Ordnung“, bilanziert Corts.

In den abschließenden Platzierungsspielen war leider die Luft raus. Während im Spiel gegen Bremen noch eine gute Leistung gezeigt werden konnte und nur unglücklich mit 0:2 (21-25, 24-26) verloren wurde, ging das Spiel um Platz 7 mit 0:2 (18-25, 16-25) deutlich an Niedersachsen.

Trotzdem zieht das Betreuerteam Corts/Hasenmaier eine positive Bilanz: „Schade, dass wir am zweiten Turniertag kein Spiel mehr gewinnen konnten, das hätte das Team eigentlich verdient gehabt. Aber Platz 8 ist ein realistisches und gutes Ergebnis. Die ersten 5 Mannschaften des Turniers waren einfach besser als wir und hatten jeweils mindestens eine überragende Angreiferin in ihren Reihen, die uns in Sachen Abschlaghöhe und Schlaghärte deutlich überlegen waren, das muss man ehrlicherweise anerkennen.“

Wettkampfklasse II

Die WK II (Jg. 1999 – 2002) startete erst um 12:30 Uhr mit dem Auftaktspiel gegen das Sportgymnasium Erfurt in das Turnier. Anders als die WK III brauchte das Team von Coach Lohmann, der „Fehler im Spielaufbau“ als Grund für die „vermeidbare Niederlage“ ausmachte, im ersten Spiel ein wenig mehr Anlaufzeit und verlor das Spiel mit 0:2. Ohne gelernte Außenangreiferin angetreten (ein Sonderlob an die Mittelblockerinnen Anna und Toni, die die ungewohnte Position übernahmen) steigerte sich das Team jedoch von Spiel zu Spiel und konnte im zweiten Gruppenspiel mit 2:1 (21-25, 25-6, 15-8) den ersten Sieg gegen die Sportschule Potsdam erspielen. Und auch im abschließenden Gruppenspiel wurde souverän mit 2:0 (25-11, 25-16) gegen Bayern gewonnen. „Die Mannschaft hat sich von Satz zu Satz gesteigert und spielt nun verdientermaßen gegen Rheinland-Pfalz um den Einzug ins Viertelfinale“, ist Coach Lohmann mit der Entwicklung seines Teams zufrieden.

Rheinland-Pfalz stellte dann zum Abschluss des ersten Turniertages keine große Hürde dar (25-18, 25-14). Anders als das Sportgymnasium Dresden, das mit seinen Internatsspielerinnen um die Ex-VCWlerin Maike Henning im Viertelfinale auf die EHS wartete. Bis zum Stand von 22-20 hatten Lea, Rieke und Co den Gegner im Griff, wurden dann aber, den möglichen Satzgewinn vor Augen, hektisch, so dass Dresden davon ziehen und sich den ersten Satz mit 25-20 sichern konnte. Im zweiten Satz agierte Dresden dann fehlerfrei, so dass dieser ebenfalls verloren ging (17-25). Mit etwas Glück wäre der Sieg und der Einzug in Halbfinale möglich gewesen. Somit blieb „nur“ noch Platz 5 als bestmögliche Platzierung, die mit zwei Siegen gegen Potsdam (deutlich mit 25-12, 25-13) und Thüringen (2:1) auch erreicht werden konnte. Damit konnte die EHS im letzten Spiel Revanche für die Auftaktniederlage gegen Erfurt nehmen und belegte am Ende einen hervorragenden 5. Platz im „Konzert“ der Bundesstützpunkte und Sportgymnasien. So fällt das Fazit von Coach Lohmann auch positiv aus: „Platz 5 ist richtig stark, auch wenn wir mit etwas Glück auch ins Halbfinale hätten einziehen können, aber aufgrund der Auslosung hatten wir leider einen schweren Viertelfinalgegner. Trotzdem gebührt der Mannschaft großer Respekt und wir fahren zufrieden zurück nach Wiesbaden.“

Ein herzliches Dankeschön gilt dem Förderverein der EHS, der das erfolgreiche Abschneiden beim Bundesfinale durch seine finanzielle Unterstützung erst ermöglicht hat.

 

EHS-Schulmannschaft WK II 2016:

Antonia Becker, Matylda Bartoszewska, Chiara Fach, Rieke Janssen, Anna Koptyeva, Valeria Krause, Viktoria Lehmann, Kim Pralle und Lea Willius.

Betreuer: Manuel Lohmann

 

EHS-Schulmannschaft WK III 2016:

Ronja Biberstein, Pauline Bietau, Zoé Fach, Fee Kube, Vivia Minor, Alina Müller, Jula Neuendorf und Lilli Weinheimer.

Betreuer: Benjamin Corts

 

 

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