Interreligiöse Abschlussfeier

Erstmalig fand in diesem Schuljahr eine interreligiöse Feier zum Schuljahresende statt, deren Idee von Frau Jeannine Klobucar und Herrn Wolfgang Emmerich stammte und die von Schülern begeistert aufgegriffen und in eigener Regie verwirklicht wurde.

 

Lesen Sie hier den entsprechenden Bericht der Schülerinnen Benenita Kallweit und Julia Bienek.

 

Unser interreligiöses Schulabschiedsfest 

Als meine Schulkameradin Hatice Onay vorschlug, beim Veranstalten des interreligiösen Schulabschiedsfests teilzunehmen, war nicht nur ich sofort einverstanden. Geplant wurde diese erfolgreiche Feier von 11 ambitionierten Mitschülern aus der Q2. Hilfreiche Unterstützung hatten wir dabei vom Schulpfarrer Herrn Emmerich und der Religionslehrerin Frau Klobucar. Ohne deren Erfahrung, Mitarbeit und Motivation hätten wir wohl kaum etwas auf die Beine gestellt. Und der symbolische Wunschbaum, der von allen Seiten her gelobt wurde, hätte sicherlich auch keine Wurzeln in den Herzen des Publikums schlagen können.

 

Wir wollten unsere Mitschüler inspirieren, nicht nur durch unsere Worte, sondern auch durch ihre Handlungen. Sie waren nicht nur Zuhörer, sondern auch Akteure: Ihre Ängste haben die Schüler durch das Aufschreiben auf Blättern loswerden können, bevor sie aufstanden und den Zettel unter einen Stein verbannten. Nachdem die lästige Angst nun beseitigt und verabschiedet war, hatten die Schüler die Möglichkeit, ihre Wünsche auf bunte Baumblätter zu schreiben. Sich über seine Wünsche bewusst zu werden, sie schriftlich vor Augen zu haben und nicht mehr in tiefsten Gedanken zu verstecken, das kann nämlich dabei helfen, Hoffnung zu schöpfen und Ziele zu setzen: Ziele für das neue Schuljahr, Ziele für die Zukunft.

 

Wir wollten, dass unsere Gäste ihre Angst überwinden und somit das Hindernis überwältigen, dass sie von ihrem unerreichbar geglaubten Glück abhält. Danach sollten sie durch das Wünschen die Hoffnung erlangen, die ihnen die Kraft geben würde, endlich nach ihrem Glück zu greifen. Denn die Hoffnung siegt über die Angst. Begleitet von Daniel Tycs Klavierspiel wurden die Wunschblätter schließlich an den Wunschbaum geklebt. Der Baum ist nämlich das Symbol des Lebens, der Hoffnung, der Fruchtbarkeit. Und so sollen auch die Wünsche der Schüler am Baum gedeihen, zu Erfolgen ausreifen und als Glück geerntet werden.

 

Untermauert wurden diese Aktionen durch interessante Vorträge. Yasmina Tajja, Daniel Tyc und Maira Ahmad stellten in einem Dialog dar, wie sehr religionsbezogene Missverständnisse und falsche Vorurteile eine Gemeinschaft spalten können. Indem sie die Vorurteile mithilfe von persönlichen Geschichten entkräftigten und dann dazu aufriefen, toleranter und rücksichtsvoller zu sein, konnte man das interreligiöse Motiv der Veranstaltung sehr gut erkennen. Mithilfe eines kreativen, fesselnden und witzigen Vortrags haben sie die Aufmerksamkeit der Jugendlichen gewonnen und einen Eindruck hinterlassen.

 

Zudem lernte man im weiteren Verlauf muslimische und christliche Menschen kennen, die durch ihren Mut, ihre Güte und ihrer beispielhaften Toleranz unsere Mitschüler inspirieren sollten. Nosherwan Ullah-Khan, Usman Ullah-Khan, Amanda Serwah und Bilal Karaca haben viel Interessantes und Neues über faszinierende Personen wie z.B Jürgen Todenhöfer berichtet, das so vorher kaum einer wusste. Vor allem Julia Bieneks wundervollen Zitate und Hatice Onays und Chaymaa Ikaris Bittgebete infolgedessen haben uns dann endgültig überzeugt.

Zum Abschluss erhielten die Gäste selbstgestaltete, bezaubernde Kärtchen mit verschiedenen ermutigenden Sprüchen, damit sie die Erinnerung an unsere Veranstaltung noch lange mit sich tragen.

Auch wir, die veranstaltende Gruppe, werden dieses Erlebnis nicht vergessen. Sechs Doppelstunden haben wir uns in den vergangenen Wochen getroffen und obwohl wir viel an dem Fest gearbeitet haben, hat der Spaß dabei nicht gefehlt. Ich erinnere mich daran, dass beim ersten Treffen kaum einer etwas sagte, wohingegen bei den letzten Treffen die Ideen bei allen übersprudelten. Was mir besonders gut gefiel ist, dass jeder seinen Beitrag geleistet hat. Gleichzeitig durften wir aber auch bei anderen Beiträgen helfen. Durch diese Zusammenarbeit hat sich zumindest bei uns die interreligiöse Gemeinschaft gefestigt, die wir mit unserem Vorhaben transportieren wollten. Und damit ist uns alles gelungen, was wir uns vorgenommen haben.

Benenita Kallweit und Julia Bienek, Q2

 

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