Informationsvortrag zur heutigen Situation der Christenverfolgung - ein Bericht von Alicia Schiebler

Am 20.01.2016 hielt Frau Margret Meier in unserer Schulaula einen Vortrag über die derzeitige weltweite Situation der Christen. Frau Meier ist Pastorin, arbeitet seit 2004 bei Open Doors und reist in deren Auftrag zu Kirchen und Gemeinden in der ganzen Welt. Open Doors ist eine überkonfessionelle und ehrenamtliche Organisation, die sich zur Aufgabe gemacht hat, Gefangene und Familien ermordeter und verfolgter Christen mit Selbsthilfe-Projekten, Literatur sowie Schulung von Leitern zu helfen. Mit dem Vortrag, der von Frau Meier gehalten wurde, informiert Open Doors über Christenverfolgung und ruft zu Gebet und Hilfe z.B. durch Petitionen und Schreibaktionen auf. Derzeit werden ca. 100 Millionen Christen weltweit verfolgt. Das Werk gibt jährlich den Weltverfolgungsindex (eine Rangliste von 50 Ländern, in denen Christen die stärkste Verfolgung erleben) heraus. Grundsätzlich werden Christen in all diesen Ländern benachteiligt, verstoßen, gefoltert, missachtet und sogar ermordet. Es gibt drei Hauptgruppen, die die Christen verfolgen. Diese sind a) die Regierungen (z.B. in Nordkorea), b) islamistische militant-terroristische Gruppen (z.B. „IS“ & „Boko Haram“) und c) sogar eigene Familien.

 

Frau Meier ging auf mehrere Länder, in denen Christen täglich verfolgt werden, ein. In diesem Bericht werden nur die zwei wichtigsten Länder vorgestellt. Schon seit 14 Jahren ist Nordkorea unumstritten auf Platz eins des Weltverfolgungsindexes. Der Staat sagt von sich aus, dass Religionsfreiheit in ihrem Land existiere. Diese ist jedoch nicht vorhanden. Es gibt vier Kirchen in diesem Land, jedoch nur um der Außenwelt zu demonstrieren, das Religionsfreiheit präsent sei. In diesen „Kirchen“ finden jedoch keine richtigen Gottesdienste statt. Sie werden vom Staat dauerhaft kontrolliert. Frau Meier teilte uns mit, dass Christen in diesem Land sehr stark verfolgt werden. Sogar der Besitz einer Bibel liefert einen Grund ermordet zu werden oder in ein Arbeitslager zu kommen. Insgesamt befinden sich 300.000 Menschen in Lagern, davon ca. 6000 Christen. Die meisten Menschen sterben aber durch die anstrengende Arbeit in diesen Lagern. Die Christen versuchen ihren Glauben aber trotzdem auszuüben. Sie treffen sich in kleinen geheimen Gruppen und halten in Wohnungen Gottesdienste.

 

Auf Platz zwei des Weltverfolgungsindexes befindet sich der Irak. Früher war die Situation im Irak nicht so dramatisch für die Christen wie heutzutage. Die Terrororganisation „Islamischer Staat“ macht es sich zur Aufgabe, das Land von Christen und anderen „Ungläubigen“ zu reinigen. Der „IS“ führte eine sehr strenge Auslegung der Scharia (Gesetze und Verhaltensregeln des Islams) ein. Es folgten terroristische Angriffe auf viele irakische Städte. Der „IS“ rief am 29. Juni 2014 sein Kalifat (Errichtung eines durchgehend Islamischen Staates) aus. Ein Beispiel für einen Übergriff ist die Stadt Mosul, in der heute nur noch schätzungsweise fünf Christen leben. Der „IS“ stellte den Christen vier verschiedene diabolische Ultimaten: hohes Personenschutzgeld, Konvertierung zum Islam, Flucht innerhalb von 48 Stunden aus der Stadt oder Ermordung. Deshalb sehen sich viele Christen gezwungen zu fliehen und die Heimat hinter sich zu lassen. Abschließend lässt sich sagen, dass Open Doors diesen Ungerechtigkeiten entgegenwirken möchte und humanitäre Hilfe leisten will. Man kann die Organisation durch Spenden und andere Mittel unterstützen.

 

Wer sich interessiert und weiter informieren möchte, hier weitere Links zu externen Seiten:

Open Doors

Kirche in Not

Katholische Nachrichten

 

Zurück

Besucher seit
01.03.2017:

133.172