Schullaufbahnberatung

Die Problematik

Immer wieder gibt es Schülerinnen und Schüler, die dauerhaft mit den gymnasialen Anforderungen überfordert sind, Leistungseinbrüche erfahren und auf diese Weise mit schulischen Misserfolgen konfrontiert werden. Manchmal löst sich das Problem altersbedingt von selbst, manchmal gelingt den Lehrern ein Motivationsschub, manchmal aber hilft nur ein Schulformwechsel, sprich ein anderer Bildungsweg, der mehr Erfolg verspricht und evtl. sogar zum selben Berufsziel führen kann.

In den Jahrgangsstufen 9 und 10 (E-Phase) spitzt sich in Einzelfällen die Problematik zu: Schülerinnen und Schüler mit den genannten Schwierigkeiten „schwimmen“ nur noch mit, sei es aus Bequemlichkeit oder aus mangelnder Kenntnis von Alternativen. Die Pubertätskrise verschärft die Situation. Manche Jugendliche haben aufgrund schwacher Leistungen immer weniger Selbstbewusstsein und Freude an der Schule. Um zu verhindern, dass der Schulbesuch zur Qual wird und in einem zwangsweisen Schulabbruch nach Nichtversetzungen ohne vorzeigbaren Abschluss mündet, bietet die Elly-Heuss-Schule für interessierte Schülerinnen und Schüler eine systematische und jahrgangs­übergreifende Schullaufbahnberatung an.

Ziel einer helfenden Beratung durch Lehrer (Beratungslehrer, Klassenlehrer, Fachlehrer, Schulseelsorger) sollte es sein, trotz der vielen anderen täglichen Beanspruchungen auch solche Schülerinnen und Schüler nicht aus dem Auge zu verlieren, sie vielmehr zu unterstützen und ihnen möglichst qualifiziert zu helfen.

Helfen heißt dabei, mit den betreffenden Schülerinnen und Schülern zu sprechen, ihnen (bzw. ihren Eltern) mit Ratschlägen zur Seite zu stehen und mögliche Alternativen zur gymnasialen Oberstufe aufzuzeigen. Als besonders wichtig erwies sich, dass die Betroffenen sich überhaupt einmal ihrer Lage bewusst werden, sich informieren und mit der notwendigen UNterstützung, aber selbständig eine reflektierte Entscheidung treffen.

Die Maßnahmen an der Elly-Heuss-Schule

In der zweiten Hälfte der E-Phase (E2) besuchen alle Schülerinnen und Schüler klassenweise das Berufsinformationszentrum (BIZ) des Arbeitsamtes und werden dort über Ausbildungsberufe, alternative Bildungswege und Ähnliches mehr informiert.

Ebenso wird in der E-Phase das Betriebspraktikum vorbereitet und nach den Weihnachtsferien durchgeführt.

Die schulinterne Beratungsarbeit jedoch beginnt viel früher:

  • Noch vor den Herbstferien findet eine Konferenz der Klassenleitungen der Jahrgangsstufen 9 und 10 (E-Phase) statt. Ziel ist die Einführung in das Beratungssystem, die Darlegung möglicher Alternativen zur gymnasialen Oberstufe, die Vergabe von Informationsmaterial und Hinweisen für die anstehenden Elternabende, das Erteilen von Empfehlungen für Problemfälle sowie die Weitergabe von Erfahrungswerten. Ferner werden bereits hier die einzuhaltenden Fristen für Anmeldungen oder die Erteilung von Gutachten erläutert.
  • Zwischen den Herbst- und Weihnachtsferien finden gezielte Informationsveranstaltungen für die Jahrgangsstufe 9 im Klassenverband statt, um interessierte Schülerinnen und Schüler möglichst frühzeitig für das bestehende Beratungsangebot zu sensibilisieren. Ferner wird hier ein erster Überblick zu alternativen Angeboten im Rahmen eines Vergleiches mit den sich aus dem Besuch der gymnasialen Oberstufe ergebenden Handlungsmöglichkeiten gegeben (Gymnasiale Oberstufe, Fachoberschulen, Berufliches Gymnasium, Berufsfachschule, Ausbildung u.a.m.).
  • Im Folgenden haben die Schülerinnen und Schüler sowie bei Bedarf auch die Eltern sowohl der Jahrgangsstufe 9 als auch der E-Phase die Möglichkeit, einen Termin für ein Einzelgespräch zu vereinbaren. An solche Beratungsgespräche kann sich auf Wunsch ein Gespräch mit der Klassenleitung oder einzelnen Fachlehrern anschließen.
  • Um die Beratungsarbeit effizient durchzuführen, steht die Schullaufbahnberatung in ständigem Kontakt mit den Klassenleitungen und ist anwesend bei den Zeugniskonferenzen der E-Phase.
  • Im Anschluss an die Beratungstätigkeit erfolgt die Auswertung des Abgangsbuches der Elly-Heuss-Schule, das Erstellen der jährlichen Statistik und einer Kartei von Abgangs- bzw. Einzelberatungsinteressenten sowie deren Vergleich mit den Vorjahren, um Rückschlüsse auf aktuelle Entwicklungen ziehen zu können.

Diese Beratung praktizieren wir seit 1997. Sie wird von den Schülerinnen und Schülern mit großem Interesse wahrgenommen.

Th. Krämer

 

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